Tacheles lässt Tacheles räumen !!! ?

Was ist los im Tacheles ? Nach einem Säumnisurteil gegen das Café Zapata will der Vorstand des Kunsthauses das Zapata am 12.12.03 räumen lassen.

Hintergrund:

1998 gelang es dem Verein Tacheles das Kunsthaus einer Vollstreckung (Räumung zur besseren Vermarktung für Investoren) zu entziehen. Durch gemeinsames entschlossenes Handeln gelang es der OFD der Bundesrepublik Deutschland nicht, das Café Zapata zu räumen und damit den Plan zu verwirklichen, das Tacheles finanziell auszuhungern. Ende 1998 gelang es uns mit dem Investor Fundus einen Zehnjahresvertrag mit einer Monatsmiete von EINER MARK auszuhandeln. Auf dieser Grundlage wurden interne Gewerbemietverträge abgeschlossen, um das Kunsthaus dauerhaft zu sichern und die Unabhängigkeit zu garantieren. Der Vertrag zwischen Café Zapata und Tacheles e.V. wurde zuerst von Vertretern des amtierenden Vortstandes gebrochen. Auf die Reaktionen des Café Zapatas wurden juristische Maßnahmen vom Vorstand ergriffen, ohne auf Schlichtungsvorschläge einzugehen. Den peinlichen Höhepunkt bildet nun das Räumungsbegehren des Vorstandes.

 

HIERMIT MÖCHTEN WIR EUCH ALLE BITTEN MIT FAX-NACHRICHTEN UND E-MAILS DEN RÄUMUNGSVERSUCH ZU STOPPEN UND DEN VORSTAND DES TACHELES E.V. AUFZUFORDERN VERHANDLUNGEN MIT DEM ZAPATA WIEDERAUFZUNEHMEN

Bitte sendet an: [email protected] oder Fax: 030 28 161 09

[email protected]

[email protected] oder Fax: 030 28 231 30

und kommt zur „Räumungsparty“ am 11.12.03 ins Zapata (PowerPopStation: MOSQUITO CONTROL - DJ ExtraSpalte - Überraschungsgäste !!!EINTRITT FREI!!!)

 

 

Pressemitteilung vom 04.12.03

Tacheles lässt Tacheles räumen !

Aus fürs Tacheles? Vorstand des Kunsthauses will Gründungsmitglieder rauswerfen.Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Vorstand

wegen Untreue und Steuerhinterziehung.

"Quo vadis, Tacheles?" wurde schon öfters spekuliert, vor allem den fern bleibenden Berlinern ist die Misere im Haus schon länger bekannt.Dem amtierenden Vorstand wird vorgeworfen, Gelder veruntreut zu haben. Fehlende Finanzberichte, Daueraufwandsentschädigungen des Vorstands, In-Sich-Geschäfte, eine nicht konzessionierte Bar und eigennützige Geschäfte entgegen der Satzung, werden dem Vorstand angelastet. Gleichzeitig versucht der Vorstand Gründungsmitglieder und Kritikern im Verein unter fadenscheinigen Gründen zu kündigen oder sie solange zu schädigen, bis die Miete nicht mehr bezahlt werden kann und sie dann zu kündigen. Offensichtlich kooperieren Mitglieder des Vorstandes mit dem Grundstückseigner Fundus Gruppe, da von Vertretern des Investors Fundus finanzielle Hilfe für den Rechtstreit gegen Café Zapata zugesagt wurde. Die Erstbesetzer, die seit 14 Jahren das Haus verteidigen, kennen über die Jahre hinweg jene Methoden nur zu gut. Schließlich soll das Haus früher oder später auf einem touristenattraktiven Niveau in das Johannisviertel integriert und verwertet werden. Die angespannte finanzielle Situation von Fundus, dargestellt im Artikel der Berliner Zeitung vom16.10.03, legt den Schluss nahe, dass Fundus das gesamte Areal kleinteilig verkaufen muss. Da der Vertrag Ende 2008 ausläuft, ist die Motivation von Fundus, das Haus Mieterfrei zu verwerten. Die Zukunft des Hauses ist damit mehr als ungewiss.

 

Pressemeldung 09.12.03

Tacheles lässt Tacheles räumen II

Was ist los im Tacheles? Entgegen der Meldung vom 06.12.03 in der B.Z. will der Vorstand des Tacheles e.V. nicht nur das Café Zapata am Freitag, den 12.12.03 räumen lassen, sondern auch die Metallwerkstatt, das Kino High End und die anderen Werkstätten.

Gründungsmitglieder sprechen vom "System Reiter" , wenn sie Vorgänge im Kunsthaus beschreiben sollen. Leute, die kritisieren werden zuerst von jeglicher Information abgeschnitten, anschließend diffamiert und dann brutal aus dem Haus gedrängt. Zur Machterhaltung werden dann auf den seltenen Mitglieder-versammlungen neue Mitglieder aufgenommen, die vorher mit günstigen Verträgen u.ä. auf die richtige Seite gebracht werden. Die Summe der hinterzogenen Gelder soll 250.000.-€ betragen. Auffällig ist auch, dass ab dem Jahr 2000 keine Finanzberichte mehr erstellt werden, der Vorstand - in persona Reiter - eine Schwarzbar betrieb und Fördergelder nur im engsten Kreis um Reiter verteilt wurden. Um dieser Selbstherrlichkeit ein Ende zu setzen, haben Mitglieder beim Registergericht längst einen Antrag auf Notvorstand gestellt, der erst mal den Mitgliederstatus klären soll und dann wieder demokratischen Alltag in den Verein bringen soll. Anschließend sollen alle Unregelmäßigkeiten der letzten Jahre offen geklärt werden und alle strafrechtlich relevanten Vorgänge konsequent behandelt werden. Geschieht dies nicht, ist der Verein und damit das Kunsthaus nicht zu retten.

Daten: Die Räumungsnacht im Café Zapata, 11.12.03 ab 22 Uhr

Die Räumung des Café Zapata, 12.12.03 um 8 Uhr

Ansprechpartner: Bastian Biedermann 0172 3857527, Katrin Maßmann 0173 7030503

 

Bescherung im Tacheles

Überraschende Wende im Kunsthaus Tacheles. Wie jetzt bekannt wurde, ist dem Vorstand im Tacheles e.V. vom Landgericht Berlin untersagt worden als solcher aufzuteten und sich so zu nennen. Mitglieder wollen Notvorstand.

Nach verpatzter Räumung des Café Zapata ("Tacheles lässt Tacheles räumen") ist nun eine Wendung im Tacheles eingetreten. In einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Berlin vom 15.12.03 wurde dem Vorstand des Tacheles untersagt als Vorstand aufzutreten und Rechtsgeschäfte abzuschliessen. Ausschlaggebend waren massive Manipulationen an der Mitgliederliste. Kurz vor der Mitgliederversammlung am 15.11.03 nahm der Vorstand um Reiter 19 neue aktive Mitglieder auf und verdoppelte so fast die Zahl der stimmberechtigten Mitglieder. Aus vereinsrechtlicher Sicht und auch bezogen auf die Satzung des Tacheles ergibt sich eine unzulässige Verzerrung des Meinungsbildes, sprich es handelt sich um Wahlbetrug.

Mehrere Mitglieder des Vereins haben beim Amtsgericht die Einberufung eines Notvorstands beantragt, damit dieser den Mitgliederstatus klärt und eine ordnungsgemäße Vorstandswahl durchführt.

Sollte sich der ehemalige Vorstand um Martin Reiter und Stefanie Schulz nicht in Gespräche und Verhandlungen begeben, wird das Problem nur noch von außen zu klären sein.

Ludwig Eben

Gründungsmitglied Tacheles e.V.